Titelbild

Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

03.05.2007 | 10:28 | Holm Friebe | - Virtuelle Mikroökonomie

Next07

Schnappschuss von der Next07 in Hamburg: Selten jemanden so umständlich den Long Tail erklären hören, wie Norbert Bolz, demzufolge die Pareto-Verteilung unter anderem erklärt, "warum sich 80 Prozent des Schmutzes auf 20 Prozent des Teppichs sammeln". Und genau so ist es angeblich auch im Internet. Aha. Sein Nachredner Bernd M. Michael beklagt lauthals, dass die Beratungsbranche immer neue Buzzwords wie "Web 2.0" ausspuckt, und begegnet dem Missstand, indem er mit "Brand-Wikization" das ultimative letzte, sperrige Nachklapp-Buzzword in die Welt zu stemmen versucht. Ach ja, und: "Second Life ist die Ersatzwelt, in die wir hinein fliehen, weil wir mit der ersten nicht mehr zufrieden sind." Jenun. Der Tag hat "sein Potential noch nicht voll ausgeschöpft", wie man hier so sagt.

P.S.: Wie es dann doch noch ein interessanter Tag wurde: Ein neues, vielleicht etwas umständliches Long Tail-Geschäftsmodell für Blogger, Lukasz Gadowski über das nächste grosse Ding Social Commerce ("Im Prinzip ist alles Social Commerce") und jede Menge T-Shirts...


30.04.2007 | 10:10 | Holm Friebe | - Money For Nothing

Auf der Strasse stehen

Hinaus zum 1. Mai! Logisch. Aber wohin? Als dritter Weg zwischen gewerkschaftlichem Erbsensuppeneintopf und autonomen Stahlgewittern eröffnet sich heuer in Berlin zum zweiten Mal die Option, im Rahmen der europaweiten Mayday Aktionen gezielt auf das Problem der Prekarisierung hinzuweisen und dazu noch einen angenehmen Tag zu verleben. Die bezaubernde Bernadett Hengst spielt zum Auftakt um 13:45 am Lausitzer Platz. Das sollte man keinesfalls verpassen. Wer zudem wissen will, worum es inhaltlich bei der Sache geht, sollte sich die Broschüre Hier und Jetzt – Eine Anleitung für ein schönes Leben. Schluss mit dem prekären Quatsch! (PDF, ca. 8 MB) herunterladen, die einen exklusiven FIL-Comic enthält und zeigt, dass auch linksradikale Grafiker Design können, zumal wenn sie sich ordentlich inspirieren lassen.

Am Mittwoch, den 2. Mai, geht es dann inhaltsschwer weiter bei der Podiumsdiskussion Spielstand #3 der Heinrich Böll Stiftung zum Thema Es lebe die Bohème? Neue Arbeit und kreatives Leben (20:00 Sophiensaele, Sophienstrasse 18, Eintritt: 4 Euro). Falls der Kapitalismus bis dahin noch nicht abgeschafft ist, diskutiere ich dort mit Adrienne Goehler, Melissa Logan von den Chicks On Speed und der Arbeitssoziologin Christiane Schnell über Do-it-yourself-Unternehmer, Gegenökonomien, Selbstbestimmung und Selbstausbeutung. Zur Klärung an steht insbesondere die Frage: "Wie passen Vorstellungen vom geglückten Familienleben in das Konzept einer flexiblen Existenz?" Tja, es wird vermutlich auf die Frage hinauslaufen, wie die Vorstellung vom "geglückten Familienleben" zu "allem anderen" passt.


23.04.2007 | 10:43 | Sascha Lobo | - Das Prinzip Bohème

Zukunft bizarr – Die Trigitale Bohème

Wie? Trigitale Bohème? Jawohl. Nachdem die digitale Bohème mit dem Einzug in Wikipedia bereits dem bräsigen Establishment anzugehören schien, fand ich es an der Zeit, einen neuen Begriff einzuführen. Zu diesem Zweck habe ich die Zukunftsvision "2036" geschrieben, die seit gestern auf Telepolis online ist und auch in Buchform unter dem Namen "what if – Visionen der Informationsgesellschaft" erscheint.

Darin stehen viele Dinge, die 2036 vermutlich noch bei weitem nicht existieren werden, im Gegenzug habe ich aber auch vieles weggelassen, was 2036 ein alter Hut sein wird. Letztlich, so muss man es sagen, begebe ich mich damit auf das Terrain der Lächerlichkeitsgefahr um 90%, wie die meisten Zukunftsvisionen. Vorteil jedoch: 2036, wenn klar wird, wieviel Unsinn in diesem Text steckt, kann ich über Gewäsch von vor 30 Jahren sprechen. Sollte dieser Text beim Publikum gut ankommen, entschliesse ich mich vielleicht, noch ein paar Hanebücher zu schreiben.


1 2 3 [4] 5 6 7 8 9 10 ...