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Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

06.12.2006 | 13:22 | Holm Friebe | - Virtuelle Mikroökonomie

Generation C(ash)

Passend zu unseren Thesen, rufen die Amsterdamer Kollegen von Trendwatching.com, von denen wir im Buch bereits die "Minipreneurs" übernommen haben, in der aktuellen Ausgabe ihres Newsletters die "Generation C(ash)" aus: Smarte und kreative Konsumenten, die mittlerweile erwarten, dass man sie für ihren Output auch angemessen bezahlt. Wie ihre Vorläufer-Generation C, so sei auch sie prinzipiell bereit, selbst generierten Content zur Verfügung zu stellen. Nur sieht sie nicht mehr ein, dass ausschliesslich die Plattformanbieter davon profitieren, und erwartet eine monetäre oder nichtmonetäre Entschädigung. Die Liste der Beispiele ist imposant und reicht von gesponsorten und bezahlten Videos auf revver.com über "Citizen Journalism" bis hin zur Lifehacking-Site VitaminT, die für jeden eingestellten Hausfrauen- und Lebenstipp 3 Dollar zahlen. Zugegeben, das klingt alles noch etwas dünn und "New Economy"-fishy. Aber es ist ja immerhin schon mal etwas gewonnen damit, dass sie diesmal ihr Venture Capital direkt an die User ausschütten, anstatt es mit idiotischen Marketingkampagnen durch den Schornstein zu blasen.


Kommentar #1 von irgendwem:

von Marketingkampagnen leben wir. Ihr doch auch. Schaut Euch doch mal eure Produkte (ZIA) an. Das werbung subjektiv ist – bekannt! Idiotisch sicher auch. Aber sie wird eben seltenst von den Unternehmen selbstgstrickt. Also mal die BAcken nicht so dick machen und einsehen, das das allein das handwerkliche Gewerbe (Tischlerei=Stuhl, Glaserei=FEnster...usw.) seine unangefochtene Berechtigung hat. Da ist so eine klerekal anmutende Linksethische Grundhaltung ...naja, mitunter stark ungalubwürdig...

08.12.2006 | 07:37

Kommentar #2 von wurrlie:

Da steht doch "idiotische Marketingkampagnen". Das lässt doch die Möglichkeit offen, dass es auch gute Kampagnen gibt, oder?

08.12.2006 | 09:29

Kommentar #3 von irgendwem:

nein.
hier wird es verallgemeinert – zu was Grundsätzlichem gemacht.

08.12.2006 | 13:53

Kommentar #4 von ihr habt\'s echt geschafft, oder?:

Jetzt seid ihr sogar in der FAZ drin und mein Bappa FDP-Fraktionsvorsitzender ruft mich an, ob ich euer Buch schon gelesen habe, sonst wollt er's mir schenken.
Na denn man Prost.
Ich muss meinen Geburtstag feiern.
viele Grüsse.

08.12.2006 | 21:56

Kommentar #5 von mic:

Ja es rappelt im Karton. Man jetzt muss ich aber ranklotzen ;-)
Nein aber mal ernsthaft, das ist doch mal eine interessante Form, so lange das dann nicht zu nem "verlängerten Paybax-Modell" verkommt. Im allgemeinen fände ich es begrüssenswert.
Hach, und ja das Thema Werbung/Kampagnen – hmm manchmal wird einfach etwas schlagwortartig formuliert. Das man da nicht immer den Kern der Sache trifft okay, also es gibt sicherlich auch einige lobenswerte gute Werbe-Kampagnen zu nennen. Aber guckt euch um, spricht euch das alles an? Crap sach ich nur.
@ von ihr habt's echt geschafft, oder?: "happy birthday 2 you" Prooost!
Grüsse in die Hauptstadt
MIC

09.12.2006 | 01:26

Kommentar #6 von Chris:

Das Problem ist immer, dass es schwierig ist, Bezahl-Content zu verkaufen, wenn es so viele gibt, die den Content auch umsonst liefern.
Das ist ja auch der klassische Knieschuss der Freien: Irgendeiner macht es immer billiger und macht so allen die Preise/das Einkommen kaputt.
Und solange es bei vielen, zum Beispiel im Bereich der Blogs, keine finanziellen Interessen gibt (oder die zumindest nicht im Vordergrund stehen), ist die Konkurrenz nicht nur gross, sondern auch kostenlos.
Chris

09.12.2006 | 14:38

Kommentar #7 von line1:

mir bleibt am ende eines tages in der letzten zeit ein immer stärker werdender wunsch mal was handwerkliches zu machen. und ikea genügt mir da nicht. werkstoff in die hand nehmen. eine idee entwickeln. aus dem werkstoff einen gebrauchs- oder kunstgegenstand machen ....
und ich ahbe die starke befürchtung, das diese sehnsucht zu der typischen und chronischen krankheit der digitalen boheme werden aknn...
was meint ihr?

09.12.2006 | 19:31

Kommentar #8 von quo vadis:

line1:
Es könnte auch dem Wunsch der Selbstverspeisung Ausdruck geben, an der nicht nur die Digitale Boheme zu leiden scheint.

15.12.2006 | 04:28

Kommentar #9 von thknopp:

Der einzige Ort, wo Werte geschaffen werden ist die
Produktion von realen Dingen. Der Rest schöpft nur
ab. Das heisst, der Profit den ihr macht, ist vorher
schon mal verwertet worden. Keine Produktion, keine
Werte keine Verwertung des Werts keine Abschöpfung.
Viel Spass bei der nächsten Pleitewelle. Generation
C(ash), was für ein Schwachsinn. Generation
B(ankrott) trifts eher, früher oder später.

07.03.2007 | 08:51