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Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

09.10.2006 | 18:39 | Sascha Lobo | - Kommunizierende Röhren | - Virtuelle Mikroökonomie

80 Millionen Fotoreporter

In der FAZ macht sich der hauptberufliche Bildblog-Betreiber Stefan Niggemeier Gedanken zu dem Phänomen dezentrale Dokumentation von Schaulustigkeiten, um mal einen soliden Euphemismus für Handyfoto-Gaffer zu finden. Die Demokratisierung der Produktions- und Publikationsmittel, die einer der wichtigsten Faktoren für die digitale Bohème ist, wirft eben auch eine Menge moralischer Fragen auf. Nicht dass ich eine schlüssige Antwort auf die im Text aufgeworfene Frage hätte, was der Unterschied zwischen einem Passanten ist, der ein Handyfoto von einem Polizeieinsatz auf dem Oktoberfest machen will und einem Kamerateam, das den Einsatz filmt, wie in der FAZ beschrieben. Trotzdem wird deutlich, dass es neue Regeln geben muss, im Guten wie im Schlechten, wenn sich jeder 15-jährige mit drei, vier Klicks strafbar machen und hoch verschulden kann. Noch vor neuen Regeln, wie etwa die Creative Commons, die ich demnächst mal präziser erläutern werde, kommt die Aufklärung über die bestehenden Regeln. Eine gute Dokumentation für Blogger zumindest, gerade zu der Situation mit Bildern, eigenen und fremden, findet sich auf Spreeblick von Johnny Haeusler und auf der ebenfalls grimmeprämierten Website irights.info. Bei aller Skepsis gegenüber Fotogaffern muss ich doch gestehen, dass ich auch schon selbst Unfallfotos veröffentlicht habe. Die nebenstehenden nämlich in der Riesenmaschine. Wenigstens war der Text lustig.