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Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

27.10.2006 | 13:19 | Sascha Lobo | - Das Prinzip Bohème

Digitale Bohème – so geht es in echt zu

Auf dem Blog Schnutinger hat die Zeichnerin entlarvt, was hinter der digitalen Bohème wirklich steckt, und zwar mit ihrer Figur Herr Wirrkopf. Wir fühlen uns ertappt, trotz häufiger gegenteiliger Beteuerungen, bzw. eigentlich gerade wegen.


So geht's: Nackt am Poller.


24.10.2006 | 00:43 | Holm Friebe | - Das Prinzip Bohème | - Place Does Matter | - Die parallele Gesellschaft

Analoges GoogleEarth Mash-up

Die Macher des Moleskine-Notitzbuchs, "dem Bohème-Gegenstand schlechthin" aus Kapitel 1, haben den in Kapitel 6 beschriebenen Trend zur neuen Aufladung der Stadt durch eine zweite digitale Haut mit subjektiven Einschreibungen ("Sticky Shadows") auf ihre Weise interpretiert und in ein analoges Produkt übersetzt: die City Notebooks sind mit einem Kartenteil und einem Seitenregister für Hotels, Gastro und Shopping gepimptes Notitzbücher und laut Claim "The first Guidebook, you write yourself". Als analoges GoogleEarth Mash-up sind sie damit auf ingeniöse Weise gleichzeitig endgültige Absage ans Baedeker-Zeitalter und Beleg unserer These der fortschreitenden Individualisierung durch Selbermachen aus Kapitel 11. Quasi die Stadt als Beute im praktischen Format zum Mit-nach-Hause-Tragen. Leider gibt es die Büchlein bislang nur für die einschlägigen Metropolen, auf den Band "Erlangen" wird man wohl noch eine Weile warten müssen. Oder halt selbermachen.


20.10.2006 | 13:56 | Holm Friebe | - Das Prinzip Bohème | - Place Does Matter

Die Intelligenz der Boheme

Im Zusammenhang mit der Karlsruher Schlappe für Berlin schreibt Jens Bisky heute im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung über uns:

Das Buch "Wir nennen es Arbeit" von Holm Friebe und Sascha Lobo, das in diesen Tagen erschien, berichtet von intelligenten Versuchen, "jenseits der Festanstellung" zu leben. Die beeindruckenden Geschichten aus der "digitalen Bohème" erzählen von neuen Formen der Arbeitswelt, von denen, die weder ALG II noch ein festes Gehalt beziehen, selbstbewusst und ideenreich darauf reagieren, dass es dramatisch weniger feste Stellen gibt. Und die digitalen Bohemians wirken dabei weitaus weniger rat- und erfolglos als jene, die noch immer der Illusion von Vollbeschäftigung nachtrauern.

Aber auch sie sind, wie die Kulturwirtschaft, auf funktionierende staatliche Institutionen angewiesen. Allein in der innigen Verschwisterung, im Neben- und Durcheinander von Szene und Theater, Universität und Weblog, gefördertem Literaturhaus und wackligem Schreibtisch in billiger Bude kann dieses Milieu gedeihen, können beide profitieren. Was man der Grossindustrie zugesteht, die zahllose Subventionen und Zugeständnisse, die in der Hoffnung auf Investitionen gemacht werden, sollen für Kulturwirtschaft und die neue "digitale Boheme" nicht gelten?

Sie diskutiert das Problem längst selber. Die Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz etwa überlegte im Stadtmagazin Zitty, ob nicht mehr Druck diese "urbanen Penner" dazu bringen könnte, sich weiter zu professionalisieren. Holm Friebe hat ihr nach den Erfahrungen mit der "Zentralen Intelligenz Agentur" widersprochen. Nicht durch Druck und durch die Angst, die zur Anpassung zwingt, sondern durch Stolz und Freiräume gelingt es, halbwegs auf eigenen Füssen zu stehen.


Besser könnten wir es auch nicht sagen. bzw. so ähnlich haben wir es ja gesagt. Heute abend diskutieren wir diese und andere Thesen das Buches im Elektrohaus in der reichen Bürgerstadt Hamburg. Das wird ein Fest, sag ich mal, jedenfalls im Anschluss.


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