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Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

02.03.2007 | 13:41 | Holm Friebe | - Virtuelle Mikroökonomie | - Die parallele Gesellschaft

Auf die Länge kommt es an

Nachdem es Monate lang die angelsächsischen Sachbuch-Bestssellerlisten angeführt hat und dort bereits als wichtigstes Wirtschaftsbuch des Jahrzehnts gehandelt wird, ohne dass hierzulande gross jemand Notitz davon genommen hätte, erscheint es heute endlich auf Deutsch: The Long Tail von Chris Anderson, das Buch über die neue Logik von Märkten jenseits der Flaschenhälse, Nadelöre und Türsteher, wo mit Ladenhütern mehr Geld verdient wird als mit den Hits und die Nischen insgesamt mächtiger werden als der Mainstream.

"Mit Kleinkram lässt sich plötzlich Geld verdienen", fasst die FAS in ihrer Besprechung die Kernbotschaft etwas unterkomplex zusammen, die in ihrer gesamten Tragweite auch für unsere Argumentation eine wichtige Rolle spielte. Schon im Dezember 2005 hatten Kathrin Passig und ich erste Überlegungen angestellt, was das Ganze für die Kultur und die Individualisierung 2.0 bedeuten könnte. Der Wired-Artikel, auf dem die Langversion basiert, findet sich übrigens hier und gibt einen guten Einblick. Trotzdem legen wir allen unseren Lesern das Buch wärmstens ans Herz, insbesondere auch Wolfgang Schäuble (natürlich erst, nachdem er unseres ausgelesen hat). Nicht mit Schäuble, sondern mit dem Berliner Ex-Senator Volker Hassemer von der CDU habe ich gestern zusammen mit der bezaubernden Musikerin Christiane Rösinger und Ingrid Walter aus der Senatsverwaltung im Grünen Salon der Volksbühne diskutiert. Die Sendung wird am Sonntag, den 11. März, um 14:06 Uhr und um 21:06 auf Inforadio auch im Web zu hören sein.


Kommentar #1 von ZensurZebra:

Das lange Ende. Ja. Aber "Der lange Schwanz?" – Your mother sucks cocks in hell because she doesn't know how to translate metaphors...

02.03.2007 | 15:44

Kommentar #2 von Holm:

Liebes ZensurZebra, Du hast vollkommen Recht. Habe mir bewusst verkniffen, drauf anzuspielen. Vermutlich hat sich der Verlag gegen das lange Ende entschieden, weil es etwas von quälendem Siechtum hat: Die hard – jetzt erst recht. Oder er hat gar nicht drüber nachgedacht. Ich finde unsere Version "Rattenschwanz" durchaus vertretbar. Aber "Der Lange Schwanz" geht eigentlich gar nicht, nein.

02.03.2007 | 17:06

Kommentar #3 von a-wall:

@holm
@zebra
Also, lösen wir die Geschichte mal auf, das ganze bezieht sich ja eigentlich auf ein Märchen von Christian Andersen (alias Chris Anderson!!), die kleine Meerjungfrau – da haben die Frauen Schwänze, nur eben schuppige. Und dann stimmt auch die Methaper wieder und zebras mother wird zur grandmother aber lest selber:
<i>Die kleine Meerjungfrau, von Christian Andersen
...
Endlich kommt auch für die jüngste von ihnen der Tag. Die Grossmutter, die wegen ihrer Vornehmheit selbst ein Dutzend Austern am Schwanz trägt, befiehlt acht Austern, sich am Schwanz der Fünfzehnjährigen festzuklammern. Das tut zwar weh, aber es zeigt den hohen Stand der Meerjungfrau an. Bei Sonnenuntergang taucht sie in den Wellen neben einem Dreimaster auf und hört Musik. An Bord des Schiffes feiert nämlich ein Prinz seinen sechzehnten Geburtstag. Da kommt ein Sturm auf und bringt das Schiff zum Sinken. </i>

02.03.2007 | 20:10

Kommentar #4 von a-wall:

ps.: hat ja irgendwie auch was tröstliches, oder?

02.03.2007 | 20:12

Kommentar #5 von rolf:

peinliche übersetzung
aber kauft sich so und so kein schwanz auf deutsch

02.03.2007 | 21:00

Kommentar #6 von Sven:

Die Übersetzung von "Long-tail" ist bei mir "Altlast". Rattenschwanz hat sich aber durchgesetzt und passt auch gut, obwohl es mich an schriftliche Division erinnert.
Auszüge der deutschen Fassung durfte ich bereits in der Sonntagsversion einer verbreiteten Tageszeitung lesen und mir gefiel, was ich las.

07.03.2007 | 18:25

Kommentar #7 von otomo:

Ist das die Biographie von John Holmes? Lohnt sich die Anschaffung? Bisher unveröffentlichtes Bildermaterial?

13.03.2007 | 10:36

Kommentar #8 von Bettina:

Gehört nicht hier hin, trotzdem: Gerade im Moment zitiert Euch Gitta Connemann (CDU) euphorisch im Bundestag zum Künstlersozialversicherungsgesetz, mit einem Grinsen wie Pfannekuchen, danach Balzac.

22.03.2007 | 16:27

Kommentar #9 von antek:

hi
beinahe einen Monat lang keine neuen Beiträge...seit ihr vielleicht tatsächlich reumütig in die Festanstellung zurückgekehrt, oder das Gegenteil (Palmen, Sand, Strand)?

31.03.2007 | 19:23

Kommentar #10 von Martin Hamann:

Ein mutiger Titel, der einfach kommen musste. Ich stand mal an der Kasse vor einem Typen, der hatte diesen "Cock-slogan" auf dem T-Shirt stehen. Die Metapher war so einprägend, dass sie kaum zu vergessen ist. Und auch dieser Buchtitel wird "lange" in den Köpfen der Menschen bleiben.
www.polizeibuch.de

05.04.2007 | 20:01

Kommentar #11 von cpier:

am Amazon-Schwanz wurde leider zuviel abgeschnitten... so schauts schöner aus: http://www.amazon.de/Long-Tail-lange-Schwanz/dp/3446409904/

11.05.2007 | 20:33