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Etwas Besseres als die Festanstellung finden wir allemal

Dies ist die Website und das Blog zum Buch "Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Buch handelt davon, wie eine neue Klasse von Selbstständigen mit Hilfe digitaler Technologien dem alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten in selbstgewählten Kollektivstrukturen ein gutes Stück näher kommt. Das Blog schreibt das Buch fort, gibt Updates zu den einzelnen Kapiteln und informiert über neueste Entwicklungen und Frontverläufe im Kampf um den Individualismus 2.0.

24.10.2006 | 11:03 | Sascha Lobo | - Place Does Matter | - Kommunizierende Röhren | - Virtuelle Mikroökonomie

Lesung, heute

Dass es hier verdächtig still bleibt, hat nicht etwa mit dem Spiegel-Artikel (gedruckt) zu tun, der gestern erschien und uns ein wenig als Gesundheitstee-Bobos in der Herbstsonne erscheinen liess. Holm ist natürlich genau so, aber ich voll nicht, aber das wollte ich gar nicht sagen, stattdessen auf die Süddeutsche Zeitung hinweisen, auch gedruckt, in der heute auf Seite 14 Jens Bisky den Artikel "Der Erfolg der Leichendarsteller" schreibt. Auf der gegenüberliegenden Seite von jetzt.de erkläre ich nochmal für Jugendliche, was im Buch steht und warum. Diesen Text gibt es auch online.

Das ist alles gut und schön, hat aber mit der Überschrift nichts zu tun. Wir lesen heute in Düsseldorf, bzw. eigentlich weiss ich noch gar nicht so genau, ob wir lesen oder diskutieren, wäre mir aber beides recht. Siggi Becker kommt auch mit Freunden und Nachbarn, und zwar wohin? Ins ZAKK in Düsseldorf um 20.00 Uhr.


Kommentar #1 von Siggi:

Bis gleich.

24.10.2006 | 18:13

Kommentar #2 von Dr. Dean (DerMorgen.blogspot):

Zunächst: Ich finde die Themen des Buches toll, ich mag den Stil, ich mag die beiden Autoren, ja, ich gehe von einem guten Buch aus.
Aber:
Der Begriff "Digital Boheme" hat für meine Augen und Ohren etwas allzu "buzz"-artiges. Schlimmer noch, es wird den Lesern die Selbstständigkeit im Bereich des Digitalen (odar gar Blogs) mit vielen Worten und argumentativen Kniffen angepriesen, das es schon richtig weh tut.
Denn: Wer nicht über die <b>grossen Talente der beiden Autoren</b> verfügt, der dürfte sich gründlich auf die Nase packen, wenn er den Schritt in die im Buch angepriesenen Selbsständigkeit wagt, oder gar auf eine "Boheme" hofft, die sich dann einstellt.
Auch stösst es merklich übel auf, wenn Sascha Lobo gestern im Artikel der Sueddeutschen schrieb, dass eine Ausbildung als Bankkaufmann einen sicheren Weg in die Erwerbslosigkeit darstellt.
Das ist von der Argumentation her die sehr grobe Kelle, und, sorry: einfach falsch.
Zur "Boheme" werden die im Buch beschriebenen Aktivitäten erst durch das Personal, und vor allem durch deren, sicher nicht über Nacht gewachsene soziale Umgebung.
<b>Analog ist besser.</b>

25.10.2006 | 02:14

Kommentar #3 von Tex:

besonders gut im Spiegel haben mir die Nektarinenachtel gefallen, Nektarinenachtel! Sowas kann man doch gar nicht erfinden

25.10.2006 | 04:51

Kommentar #4 von daniel:

macht mal bitte "trackbacks" a. vielen dank! ;-)

25.10.2006 | 14:11

Kommentar #5 von Sascha Lobo:

Äh, ja, Trackbacks kommen noch, ein wenig Baustelle ist noch, html geht auch nicht so recht, wie man oben besichtigen kann, aber wenn wir so richtig von der Lesereise zurück in der Welt sind, morgen nämlich, dann wird hier weitergebaut.

25.10.2006 | 15:40

Kommentar #6 von Simon:

Die Kommentare zum Artikel auf jetzt.de sind ziemlich witzig. Da ist die Rede von "echtem Geld" und "versagenden Hanseln".
Ich finde es ausserst amuesant, dass sich die Leute damit selbst in die Schublade der "strukurellen Verbloedung" des Angestelltentums stecken.

25.10.2006 | 19:24

Kommentar #7 von Christoph:

Der Artikel auf spon stellt euch tatsächlich ein wenig in die Öko-Ecke. Frische Nektarinen und Gesundheitstee?
Ansonsten ist spon natürlich super. Euer Amazon-Ranking wird es euch danken.

26.10.2006 | 11:15

Kommentar #8 von Wolf Ulf Wulfrolf:

Die Nektarinen sind aber die wunderbare Irritation, dieses genmanipulierte Hybrid aus Pfirsich und Pflaume, diese Unterschichtsfrucht, die passt so gar nicht in den Kontext oder in die "Öko Ecke", das ist wohl das, was immer als affirmative Subversion bezeichnet wird

26.10.2006 | 11:42

Kommentar #9 von jochen:

..ich war gespannt auf die Veranstaltung im zakk, in der SZ und im Spiegel gab es ja Anfang der Woche gut platzierte Hinweise auf die beiden Autoren. Holm Friebe und Sascha Lobo haben dann auch einige ganz interessante Beobachtungen vorgetragen und auf aktuelle Entwicklungen im Netz hingewiesen. Soweit, sogut....warum sie allerdings den E-Bay Powerseller, die "Seitenschrauber" und "Pixelknechte" völlig undifferenziert zu digitalen Bohemen verherrlichen und ein grosses Loblied auf ungesichterte Arbeitsverhältnisse anstimmen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich finde es bestenfalls naiv, in der Arbeit mit dem Computer, dem Internet und der digitalen Vernetzung schlechthin die "berufliche Selbstverwirklichung" zu sehen, eigentlich sogar ziemlich dumm. Natürlich gibt es digitale Projekte die Sinn und Spass machen, genauso wie es viele Jobs gibt, die öde Programmierarbeit sind. Und es gibt gut und schlecht bezahlte Jobs, mit angenehmen und öden Arbeitsbedingungen. Aber das "der Angestellte" öde und unmotiviert seinen nine-to-five Job macht und nur der "Freiberufler" sich kreativ selbst verwirklichen und vermarkten kann ist doch wirklich eine Legende (die von Neokonservativen aber gerne erzählt wird). Dazu gehört dann auch noch, dass es gesellschaftlich dazu keine Alternative gäbe... Schade, an diesen Punkten fand ich die Beobachtungen und Schlussfolgerungen der beiden Internet-Bohemes ziemlich schwach, da reduzieren sich die Visionen dann auf "freies W-Lan für Berlin-Mitte". Schade eigentlich.
Jochen aus Düsseldorf

26.10.2006 | 23:31

Kommentar #10 von Holm:

Lieber Jochen aus Düsseldorf, basiert Deine Kritik nur auf der Lesung, wo wir die Dinge naturgemäss etwas verkürzt und angespitzt darstellen? Im Buch argumentieren wir durchaus differenzierter und vielleicht erschliesst es sich dadurch besser. Ich kann nur darauf verweisen, das ganze hier auseinanderzunehmen würde zu weit führen. Sprechen wir uns danach noch mal?

27.10.2006 | 12:02

Kommentar #11 von 8mt:

"Kulturkonservatives Rückzugsgefecht" (S. 246) finde ich eine der geilsten Formulierungen im Buch. Daraus lässt sich in etwa so viel herleiten wie aus dem Verhältnis zwischen einem Vater und seinem Sohn: fast alles.

27.10.2006 | 20:03